Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts genießt der Dreißigjährige Krieg eine beträchtliche Popularität in der deutschsprachigen Geschichtsschreibung, Publizistik und Literatur. Schillers "Geschichte des Dreyßigjährigen Kriegs" und die Wallenstein-Trilogie stellen nur den heute bekanntesten Teil einer weit verbreiteten und differenzierten Verarbeitung des historischen Konflikts, die der Forschung meist entgangen ist. Nach einem Überblick über die Gründe dieser Popularität und die verschiedenen Modalitäten der literarischen Darstellung des Krieges am Beispiel ausgewählter Theaterstücke von 'auctores minores' wird im vorliegenden Aufsatz der Versuch unternommen, Schillers Wallenstein im Kontext der zeitgenössischen (Trivial-)Literatur zu lesen. Zum einen wird gezeigt, dass nicht alle Unterhaltungstexte als rein triviale Werke zu betrachten sind, weil sie von manchen Autoren als Vehikel zentraler politischer und philosophischer Ideen der Spätaufklärung konzipiert werden. Zum anderen wird der Fokus auf die strategische Art und Weise gerichtet, mit der Schiller triviale Elemente in seine Dichtung integriert und somit die Permeabilität von ‚Hohem‘ und ‚Niederem‘ (bzw. die Domestizierung des Trivialen zu höheren Zwecken) als einen wesentlichen Bestandteil seiner Dramenästhetik behauptet.
Der Dreißigjährige Krieg als transversales Thema. Schillers Wallenstein im Dialog mit der (Trivial-)Literatur des späten 18. Jahrhunderts
VECCHIATO, DANIELE
In corso di stampa
Abstract
Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts genießt der Dreißigjährige Krieg eine beträchtliche Popularität in der deutschsprachigen Geschichtsschreibung, Publizistik und Literatur. Schillers "Geschichte des Dreyßigjährigen Kriegs" und die Wallenstein-Trilogie stellen nur den heute bekanntesten Teil einer weit verbreiteten und differenzierten Verarbeitung des historischen Konflikts, die der Forschung meist entgangen ist. Nach einem Überblick über die Gründe dieser Popularität und die verschiedenen Modalitäten der literarischen Darstellung des Krieges am Beispiel ausgewählter Theaterstücke von 'auctores minores' wird im vorliegenden Aufsatz der Versuch unternommen, Schillers Wallenstein im Kontext der zeitgenössischen (Trivial-)Literatur zu lesen. Zum einen wird gezeigt, dass nicht alle Unterhaltungstexte als rein triviale Werke zu betrachten sind, weil sie von manchen Autoren als Vehikel zentraler politischer und philosophischer Ideen der Spätaufklärung konzipiert werden. Zum anderen wird der Fokus auf die strategische Art und Weise gerichtet, mit der Schiller triviale Elemente in seine Dichtung integriert und somit die Permeabilität von ‚Hohem‘ und ‚Niederem‘ (bzw. die Domestizierung des Trivialen zu höheren Zwecken) als einen wesentlichen Bestandteil seiner Dramenästhetik behauptet.File | Dimensione | Formato | |
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